Bo – Langstock: Dynamisch und Eindrucksvoll

von | Mrz 1, 2024 | Tiger Kwon | 0 Kommentare

Bo – Langstock

Im Sochin ryu Kobudo ist die erste traditionelle japanische Waffe der Bo. Der Bo ist eine Schlagwaffe aus Okinawa, Japan. Es gab auf Okinawa auch eine spezielle Art von Bō, die oft von Kindern in das tägliche Spiel integriert wurde, sowohl als Schwert als auch zum Beispiel als Pferd zum Reiten. Auf diese Weise wurde bereits früh der Umgang mit dieser Waffe geübt.[1]

1. Geschichte des Bo – der Langstock

Der Bo ist eine der Hauptwaffen in der großen Familie des Ryukyu Kobudo. Man nennt ihn auch Kon, und die Kampfkunst mit dem Bo wird demzufolge Konpo genannt. Das Konpo verfügt wie jeder japanische Kriegerweg – Do – über eine geistige Komponente, die jenseits der Techniken, dem Bujutsu, zu finden ist. Die okinawanische Kunst des Umgangs mit dem Stock unterscheidet sich in etlichen Punkten von ihrem japanischen Namensvetter. Dies gilt sowohl für die Länge der Waffe als auch für ihre Handhabung, vor allem in Bezug auf die Griffe.

2. Anatomie der Waffe

Es gibt verschiedene Arten des Bo, die sich wie folgt voneinander unterscheiden:

Die Standardlänge des okinawanischen Bo beträgt rund 182 cm. Hierbei handelt es sich um den Rokushakubo (sechs Fuß). Aber tatsächlich gibt es zahlreiche Ausführungen mit Längen zwischen vier Fuß (Yonshakubo) und neun Fuß (Kushakubo). Die Stockarten, die unter den Bezeichnungen Tanbo (60cm), Hanbo (90cm), Jo (120cm) und Hashakubo (240cm) bekannt sind, sind dagegen japanische Kreationen.

Die ersten Stöcke waren hinsichtlich ihrer Form einfach zylindrisch über die ganze Länge (Marubo).

Der erste Bo, der als Waffe verwendet wurde, war wahrscheinlich der Tenbin, ein Tragestock, der über den Schultern getragen wurde, um auf chinesische Art schwere Lasten zu transportieren. Er bestand aus Bambus (Takebo).

Bo - Anatomie des Langstock

Später haben sich Form und Querschnitt weiterentwickelt. So wurden einst Stöcke mit quadratischem (Kakubo), sechseckigem (Rokukakubo) oder achteckigem Querschnitt (Hakkakubo) im Kampf verwendet, die entsprechend viele schneidende Kanten und damit eine besonders hohe Zerstörungskraft besaßen. Heute ist man wieder zum runden Querschnitt zurückgekehrt. Allerdings ist der Durchmesser in der Mitte des Stockes (Chukon bu: ca. 3cm) größer als der an den Enden (Kontei: ca. 2,5cm). Der Schwerpunkt der Waffe ist somit genau in der Mitte, und ihre Konstruktion erlaubt es, mit geringem Aufwand maximale Wirkung zu erzielen. Hinzu kommt, dass diese Form dem Bo eine größere Festigkeit verleiht und damit das Bruchrisiko verringert.

3. Kata im Bo-Training

Kata sind festgelegte Bewegungsabläufe, die gegen imaginäre Gegner ausgeführt werden und die Essenz des Kobudo-Trainings darstellen. Jede Kata erzählt eine Geschichte von Angriff und Verteidigung und hilft dem Praktizierenden, die Bewegungen zu verinnerlichen und die Techniken zu perfektionieren. Im Sochin ryu Kobudo gibt es spezielle Bo-Katas, die von Anfängern bis hin zu fortgeschrittenen Schülern geübt werden. Einige Beispiele von traditionelle Kata des Sochin ryu Kobudo sind die Bo Kata Bofu, Nagai Bo Kata, Bo Kata Sho, Bo Kata Dai. Einen Überblick der Katas findest du auf der offiziellen Homepage des Sochin ryu Kobudo (https://www.sochin-ryu-kobudo.com/kyu-dan-programm/) .

4. Anwendung in der Selbstverteidigung

Obwohl der Bo heute hauptsächlich im Rahmen des traditionellen Trainings geübt wird, besitzt er immer noch eine relevante Anwendung in der Selbstverteidigung. Die Techniken und Prinzipien, die im Kobudo mit dem Bo erlernt werden, können effektiv zur Verteidigung gegen unbewaffnete oder bewaffnete Angreifer eingesetzt werden. Die Vielseitigkeit und Reichweite des Bo machen ihn zu einer effektiven Waffe in verschiedenen Selbstverteidigungsszenarien.

5. Fazit

Der Bo ist mehr als nur eine Waffe; er ist ein Symbol für die reiche Geschichte und Kultur des Ryukyu Kobudo. Durch das Training mit dem Bo können Praktizierende nicht nur ihre körperlichen Fähigkeiten verbessern, sondern auch wertvolle Lektionen für das Leben lernen. Der Weg des Bo ist ein Weg der ständigen Verbesserung, der Disziplin und des Respekts – Werte, die in der heutigen schnelllebigen Welt wichtiger sind denn je.

Hier bekommst du einen tollen Überblick über das, was wir im Sochin ryu Kobudo trainieren.

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